Ängi

Der Name des Dorfes Engi ist entweder von einer Liegenschaft Ängi am linken Ufer des Särft auf das ganze Gemeinwesen übertragen worden, oder die Talverengung unterhalb der Ängibrugg hat dem Gemeinwesen den Namen gegeben. Engi, Ängi (von mhd. «enge») kann eine enge Stelle, eine Schlucht bezeichnen oder ein schmales, eingeengtes Stück Land.
Nun heissen die Liegenschaften dort, wo sich das Tal verengt, am rechten Flussufer Höfliegg und Höfli, am linken Ufer hiess gemäss Grundbuch ein ausgedehntes Gebiet Brugghöfli. Eine Weide am rechten Särftufer heisst Höflitobel und weiter flussabwärts gab es über das Wartstaldetobel immer wieder einen Tobelsteg; der letzte wurde Ende der 1990er-Jahre vom Hochwasser mitgerissen und noch nicht wieder ersetzt. Die Talverengung heisst hier also Tobel, von Lateinisch tubulus = Röhre.
Sind vielleicht im Höfli im Mittelalter die Zinsen «usser serniftal» fürs Kloster Säckingen gesammelt worden und war das Höfli demnach eine Aussenstelle des säckingischen Meierhofs?
Das Gebiet Ängi liegt etwa 500 Meter weiter flussaufwärts über dem linken Särftufer. Es ist ein von der Ängiruus und der Mettleruus begrenztes, ansteigendes und gegen oben spitz zulaufendes Stück Weideland. Den unteren Abschluss bildet der Särft.
Man sagt «i dr Ängi», «ich gu id Ängi gu schiifare». Das Gebiet ist heute unterteilt in Underängi und Oberängi, der oberste, spitz zulaufende Teil ist der Ängizingge. In der Underängi wird heute Golf gespielt – von Enge also keine Spur!
Neben der Ängi liegt ds Mettle und nordwestlich daran grenzt ds Elmeli (von elm = Ulme). Ds Mettle (von althochdeutsch mettil = mittlerer Teil) bezeichnet das Mittelstück des durch Runsen unterteilten Gebietes. Der Name lässt auf eine frühe Nutzung schliessen, das Gebiet würde sonst mittil/ mittlist heissen.
1408 kauften die Tagwenleute von Engi die über dem Mettle liegende Gandalp den «gemeinen lantlüten ze glaris» ab und schlugen die tiefer gelegenen Teile davon der Allmeind zu. Waren die Gebiete Ängi, Mettlen und Elmeli vorher vielleicht Sommerweiden für Vieh aus dem Linthtal?
Die erste schriftliche Erwähnung des Namens Ängi findet man im Säckinger Urbar (um 1350): «Ab enen furen ze Engi» und «von engi ab Boezis hofstat». Schon dort ist aber wahrscheinlich das Dorf, nicht der Gebietsteil, gemeint.

Beiträge in dieser Serie
- Engi von A bis Z
- Ängi
- Birli, Blänggli, Brand
- Chreuel, Chugelris, Diggewald
- Erlewüschi, Figebaumbödeli, Fürte
- Fuhr, Girestei, Hübel