Vogelsang, Werbe, Zindel

Vogelsang

Im Leglerwald, unterhalb der Skihütte Gams, heisst eine Stelle Im Vogelsang. Auch andere Wildtiere haben ihre Spuren in Flurnamen hinterlassen: Birkhühner im Hüenderplänggli, im Hane und im Fug, («Fugge» ist eine junge Henne), Hasen im Hasestei und im Hasebergli, Salamander im Mollereplänggli, Raben im Rapp. Dass es früher im Tal auch Bären und Wölfe gab, zeigen die noch gebräuchlichen Flurnamen Bärebode, Bärezug, Wolfeloch, Wolfetal in Matt, Wolfetalschlittweg in Engi.

Werbe

Werbe ist ein Alpweidegebiet zuhinterst im Chessel des Mülibachtal auf 1757 Metern. Althochdeutsch «werpan» heisst werfen, im Sinne von sich drehen, krümmen, biegen. Werbe ist also eine Stelle, wo das Gelände eine Biegung macht, ein Talabschluss oder Talkessel. Ähnlich situiert sind die Werben zuhinterst im Chrauchtal (Matt), im Durnachtal (Linthal) und im Rossmattertal (Glarus). Einheimische sagen zuhinterst im Kessel «im cher hinde», in Elm, im Pleus, heisst eine ähnlich gelegene Stelle Cheerbode. Ein «cher» ist also auch ein Talkessel. In einer solchen Talmulde liegt auch der Unterstafel der Alp Laueli; der Wald am nördlichen Abhang heisst Cherwald. Im Cher heisst ein Wegstück im unteren Teil des alten Fussweges vom Berge hinauf Richtung Gufel; hier ist mit «cher» die Wegbiegung gemeint, von mittelhochdeutsch «ker» = Richtung, Wendung.

Zindel

In verschiedenen Flurnamen wird die Landschaft mit Körperteilen von Mensch oder Tier verglichen: Brunnadere, Chamm, Chämmli, Chnü, Chopf, Chüebuch, Horä, Höreli, und Tiergrind. Zu dieser Gruppe gehört auch der Zindel. Ein «Zind», mittelhochdeutsch «zint», ist ein Zahn, eine Zacke. Der 1825 Meter hohe Zindel in Engi ist ein markanter, stockzahnförmiger Felskopf mitten im Weide- und Waldgelände im Gebiet Ochsefitterealp. Vom Dorf aus gesehen hebt er sich deutlich gegen den Horizont ab, wenn man oben ist «uf em Zindel» hat man einen schönen Ausblick hinunter auf die Alp Sandigen und aufs Dorf.